Burundi, das oft als das “Land der 1.000 Hügel” bezeichnet wird, hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung im Kaffeeanbau erlebt. Diese Entwicklung ist eng mit der bourbonischen Kaffeetradition des Landes und seiner Geschichte der belgischen Kolonialherrschaft verbunden. In diesem Artikel werden wir die faszinierende Geschichte von Burundis Kaffee, seine einzigartige geografische Umgebung und die zunehmende Anerkennung seiner Kaffeebohnen als Spezialitätenkaffee erforschen.
Die Geschichte des Bourbon-Kaffees in Burundi
Die Geschichte von Bourbon-Kaffee in Burundi reicht zurück in die Zeit der belgischen Kolonialisierung Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Belgier erkannten das enorme Potenzial Burundis als Kaffeeland und zwangen die Bauern, Kaffee anzubauen. Um die Qualität zu gewährleisten, wurden im ganzen Land Aufbereitungsanlagen geschaffen, die als SOGESTAL (Sociétés de Gestion des Stations de Lavage) bekannt sind. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass ausschließlich Bourbon-Kaffee angebaut werden darf. Diese Entscheidung hat bis heute Bestand und prägt den burundischen Kaffeeanbau. Es sind kleinbäuerliche Betriebe mit rund 250 Kaffeesträuchern. Ihre jährliche Ernte beträgt zwischen 200 bis 300 kg.
Die Besonderheiten des burundischen Kaffees
Burundi ist von atemberaubender landschaftlicher Schönheit geprägt. Die hügelige Topografie, die grünen Berghänge und die fruchtbaren Böden bieten ideale Bedingungen für den Kaffeeanbau. Die meisten Kaffeesträucher in Burundi sind über 50 Jahre alt, was zu einer hohen Qualität der Kaffeekirschen führt. Allerdings nimmt der Ertrag im Laufe der Zeit ab, und die Erneuerung der Kaffeepflanzen gestaltet sich für kleine Betriebe oft schwierig. Organisationen wie das Institut des Sciences Agronomiques du Burundi bieten den Bauern Unterstützung, indem sie ihnen preiswerte Setzlinge zur Verfügung stellen.
Die Anerkennung des burundischen Kaffees
In den letzten 15 Jahren hat sich Burundi als ernstzunehmendes Kaffeeland etabliert, und seine Kaffees werden als “heimliche Champions” Ostafrikas gehandelt. Kaffees aus Burundi werden oft mit denen aus Ruanda verglichen, da beide Regionen eine ähnliche geografische Herkunft und ein ähnliches Tassenprofil aufweisen. Das charakteristische Merkmal beider Kaffeesorten ist ihre fruchtige Komplexität und ein besonders samtiger Körper. Weltweit haben Kaffeekenner diese Bohnen als Spezialitätenkaffee anerkannt.
Fotos: © List und Beisler