Espresso, das Herzstück der italienischen Kaffeekultur, könnte mehr als nur ein einfacher Wachmacher sein. Eine aktuelle Studie aus Italien deutet darauf hin, dass Espresso möglicherweise das Verklumpen von Tau-Proteinen hemmen kann, einem Prozess, der bei neurodegenerativen Zuständen wie Alzheimer und Parkinson eine zentrale Rolle spielt.
Die Wissenschaft hinter Espresso und dem Gehirn
Forscher der Universität Verona haben entdeckt, dass bestimmte Bestandteile in Kaffeebohnen, die in Espresso gefunden werden, gegen typische Prozesse neurodegenerativer Zustände wirken können. Die Studie, die im Fachmagazin “Journal of Agricultural and Food Chemistry” veröffentlicht wurde, konzentrierte sich auf vier Substanzen im Espresso: Koffein und Trigonellin (beides Alkaloide), das Flavonoid Genistein und Theobromin, eine Verbindung, die auch in Schokolade vorkommt.
Die Rolle von Tau-Proteinen
Die Forscher stellten fest, dass Koffein, Genistein und der gesamte Espresso-Extrakt das Verklumpen von Tau-Proteinen hemmen können. Tau-Proteine sind entscheidend an Prozessen beteiligt, die zu krankhaften Veränderungen im Gehirn führen. Sie falten sich falsch und verkleben zu länglichen, faserigen Strukturen, sogenannten Fibrillen. Mit steigender Konzentration der genannten Substanzen fielen die Fibrillen kürzer aus und bildeten keine größeren Fasern.
Weiterführende Forschung
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Studie In-vitro-Versuche umfasste und die Ergebnisse nicht automatisch auf den lebenden Organismus übertragen werden können. Weitere Forschungen sind erforderlich, um Aussagen über die Wirkung von Espresso auf das Entstehen neurodegenerativer Zustände treffen zu können.
Der Weg in die Zukunft
Fazit: Obwohl weitere Forschungen erforderlich sind, öffnen diese Erkenntnisse den Weg für weitere Untersuchungen zur Entwicklung bioaktiver Verbindungen zur Prävention und Behandlung von Tauopathien, Zuständen, deren gemeinsames Merkmal verklumpte Tau-Proteine sind. Es scheint, dass unser täglicher Espresso mehr als nur ein Genuss sein könnte – er könnte auch ein Schlüssel zur Bekämpfung neurodegenerativer Zustände sein.
Quelle: Originalartikel und Studie
Bildnachweis: Envato