Stundenlang durchhalten ohne zu essen, verlorene Pfunde quasi gesetzmäßig im Schlepptau – das ist eines der Versprechen auf dem Beipackzettel von Bulletproof Coffee. Vater dieses Trends ist David Asprey, Unternehmer aus der smarten Erfinder-Werkstatt Silicon Valley. Während einer Tibet-Reise entdeckte er den energiereichen Yakbutter-Tee für sich. Bereits am Morgen getrunken, stellte er fest, dass er sich eine ganze Weile satt fühlte und noch Kraft für Wanderungen hatte. Wieder zuhause, tüftelte er an einer optimierten Rezeptur und entwickelte ein eigenes Produkt: Bulletproof Coffee. Er besteht aus Kaffee anstatt Tee, ungesalzener Butter aus Heumilch anstatt Yakbutter, dazu Kokosöl und sog. MCT-Öle, die Asprey über seine kurze Zeit später gegründete Firma Bulletproof 360, Inc. selbst verkauft.
Längst gibt es Abwandlungen dieser Rezeptur mit Ghee, Kakaobutter, Mandelmus etc. Die fett- und energiereiche Tasse Kaffee soll helfen, eine Mahlzeit ausfallen zu lassen und so Kalorien einzusparen. Asprey selbst hatte damit abgenommen und pries Bulletproof Coffee daher als Mittel an, um erfolgreich Gewicht zu verlieren, ganz besonders als Teil seiner selbst entwickelten Bulletproof Diät.
Kritik gibt es aus mehreren Fraktionen, u.a. weil Asprey über keinerlei medizinische Ausbildung verfüge und es daher im Zweifel stehe, ob seine Bulletproof-Diät im Ganzen empfehlenswert sei. Zudem soll er Erkenntnisse aus Studien für seine Zwecke aus dem Kontext gerissen haben.
Fazit: Bulletproof Coffee ist ein Trend-Getränk, das den Geschmack von Kaffee auf andere Art präsentiert – und als solches sollte man es sehen. Wer nachhaltig Gewicht verlieren möchte, sollte besser auf professionellen Rat vertrauen.
Kaffee mit Butter, Espresso mit Zitrone und neuerdings Cascara, der Tee aus der Kaffeekirsche – jedes Jahr wartet die Kaffeeszene auf mit neuen Trends. So mancher davon angepriesen als Wunderwaffe gegen überflüssige Pfunde, geheimer Anti-Aging-Tipp oder Super-Booster für die Gesundheit. Doch was bringen diese Trends wirklich? Wir haben einen Blick auf ihre „Beipackzettel“ geworfen. Hier gehts zum vorherigen Artikel aus dieser Reihe – Nitro Coffee: ist Stickstoffgas im Kaffee gefährlich?
Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Dave_Asprey