Klein, stark und ein wahrer Klassiker – der Espresso: Liebling der Italiener und variantenreicher Kaffeegenuss für den ganzen Tag. Ob als Ristretto, Caffè Americano oder Cappuccino – die unterschiedlichen Brüh- und Zubereitungsarten bieten für jeden Geschmack das Passende. Wir erklären, welche Espresso-Varianten sich hinter den einzelnen Namen verbergen.
Verkürzt, verdoppelt, verlängert: die engen Verwandten des Espresso
Die Grundlage – und somit das Original – ist der klassische Espresso, der in Italien Caffè genannt wird. Für seine Zubereitung wird etwa 50ml Wasser und 16g Kaffeepulver verwendet.* Serviert in einem kleinen Tässchen, bietet er ein kurzes und intensives Geschmackserlebnis. Neben der klassischen Variante lassen sich die Espresso-Zubereitungen in drei Kategorien unterteilen: erstens – der „verkürzte“ Espresso; zweitens – der „verlängerte“ Espresso; drittens – der „verbesserte“ („korrigierte“) Espresso.
Stark und besonders intensiv ist der Caffè Ristretto, die „verkürzte“ Variante des Espresso. Für die Zubereitung wird die Wassermenge etwa um die Hälfte, also auf circa 15ml, reduziert und die Kaffeepulvermenge der Standardvariante beibehalten. Gerade in Süditalien erfreut sich diese kräftige Variante großer Beliebtheit.
Wem der Sinn nach etwas mehr Kaffee steht, der wird bei den „verlängerten“ Espresso-Varianten fündig. Zur Wahl stehen hier der Caffè Doppio, der Caffè Americano und der Caffè Lungo. Wie das Wort „Doppio“ (doppelt) schon verrät, handelt es sich um einen doppelten Espresso. Für den Americano wird der Espresso nachträglich mit heißem Wasser ergänzt und ist somit sanfter im Geschmack. Seinen Namen erhielt diese Espresso-Variante übrigens durch die US-Amerikaner, die den geschätzten, aber für sie zu starken, italienischen Kaffee durch Wasserhinzugabe zu „ihrem“ Americano machten.
Beim Lungo kommt die gleiche Menge an Kaffeepulver wie für einen einfachen Espresso zum Einsatz, jedoch wird die verwendete Wassermenge erhöht. Trotz scheinbarer Ähnlichkeit zwischen Americano und Lungo sind sie im Geschmack verschieden. Entscheidend ist tatsächlich, wann das mehr an Wasser hinzugefügt wird: Da beim Lungo die gesamte Wassermenge mit dem Kaffeepulver in Berührung kommt, ist diese Espresso-Variante aromatischer aber auch bitterer als der Americano.
Espresso-Varianten mit Milch & Co.
Der Espresso ist ein wahrer Verwandlungskünstler. Ob in seiner klassischen Variante, verkürzt oder verlängert: Kommt er mit Milch, Milchschaum, Sahne, Schokolade, Gewürzen oder Alkohol zusammen, entstehen zahlreiche beliebte Kaffeegetränke. Zu diesen Espresso-Plus-Getränken zählen zum Beispiel der Cappuccino, der Latte Macchiato, der Flat White, der Marocchino, der Caffè Macchiato oder der Caffè Corretto (mit Grappa).
Wie man seinen Espresso “korrigiert”, ist also definitiv Geschmackssache. Nicht alle Varianten sind gleichermaßen typisch Italienisch. So fand sich der Latte Macchiato eher in deutschen Cafés wieder und der Flat White hat seine Ursprünge in Australien und Neuseeland.
Auf der Suche nach immer neuen Kaffeetrends, sind den Kombinationsmöglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Welche Espresso-Variante aber die bevorzugte ist, muss jeder für sich selbst herausfinden.
* Die Angaben für dieses Brührezept beziehen sich auf die Zubereitung im Doppelsiebträger. Für die Zubereitung im Einersieb sind circa 10 Gramm Kaffeepulver zu verwenden